Montag, 8. April 2013

Diese Reiseziele sind medizinische Risikogebiete

HealthMap 2013 zeigt Gefahren

 
Wer den Ferienclub kaum verlässt, kümmert sich wenig um die medizinischen Risiken im Urlaubsland. Ganz anders sehen es Backpacker und Geschäftsreisende. Ihnen hilft die HealthMap 2013, die Reiseländer in fünf Risikostufen einteilt.

 

 
Vom südamerikanischen Regenwald bis zu asiatischen Achttausendern, von abgelegenen Pazifikinseln bis Zentralafrika: Deutsche Urlauber finden sich überall auf dem Globus. So beliebt Pauschalurlaube mit den drei „S“ – Spagetti, Sonne, Strand – hierzulande auch sein mögen: Fernreisen haben es den Deutschen ebenfalls angetan. In weiter entfernten Ländern sind sie deutlich mehr unterwegs als etwa Franzosen, Briten oder Reisende anderer Nationalitäten.

Doch je exotischer das Reiseziel, desto größer die Unwägbarkeiten. Das betrifft auch den medizinischen Bereich und alle Fragen um gesundheitliche Risiken wie Krankheiten und die ärztliche Versorgung vor Ort. Denn eines ist klar: Wer unterwegs ernsthaft erkrankt und überdies keine adäquate Hilfe erwarten kann, für den ist die Reise rasch zu Ende. Es droht der am Ende noch komplizierte Rücktransport in die Heimat.

Das ist nicht nur ärgerlich, sondern kann richtig teuer werden – mitunter sogar gefährlich, wenn aus gesundheitlichen Gründen eine Überführung gar nicht möglich ist. Daher müssen sich Reisende, die sich im Ausland länger und abseits der touristischen Hauptrouten bewegen, gut informieren und entsprechend vorsorgen. Dabei hilft die jährlich aktualisierte HealthMap, die alle Länder weltweit in fünf medizinische Risikostufen einteilt. In „niedrig“, „mittel“, „mittelhoch“, „hoch“ und „extrem“.

Wo Gefahren lauern

„Die Gefahr, auf Reisen krank zu werden, hängt vom medizinischen Risikoprofil eines Landes ab. Die HealthMap 2013 zeigt auf einen Blick, welches Reiseziel ein Risikogebiet ist“, sagt Jadwiga Dutsch, Medizinische Leiterin für Zentraleuropa bei International SOS. Das Unternehmen ist weltweit führender Anbieter von Prävention und Krisenmanagement in Gesundheits- und Sicherheitsfragen und gibt zum vierten Mal die HealthMap heraus.

Sie ist – im Original mit zahlreichen detaillierten Aspekten versehen – ein wichtiges Instrument für Individualreisende, Langzeiturlauber und Geschäftsreisende. Denn gerade wer dauerhaft in einem Land mit höherem medizinischem Risiko umherreist oder arbeitet, läuft sechsmal häufiger Gefahr ins Krankenhaus eingewiesen zu werden als in wenig riskanten Staaten. Eine Zahl des Unternehmens belegt das: Trotz stationärer Behandlung vor Ort muss fast die Hälfte aller Mitarbeiter in diesen Risikoländern letztlich evakuiert werden. In extremen Risikoländern erhöht sich die Wahrscheinlichkeit evakuiert zu werden auf 79 Prozent. Dabei sind es vor allem landestypische Krankheiten wie Malaria und Dengue-Fieber sowie gefährliche Rahmenbedingungen und Schwächen im lokalen Gesundheitswesen, die das Risiko zum Teil stark erhöhen.




Viele Faktoren beeinflussen das Risiko

Wer nur für ein bis zwei Wochen im Land und überdies auf gesicherten touristischen Pfaden unterwegs ist, minimiert das Risiko wiederum. Beispiel Simbabwe. Das südafrikanische Land gilt als medizinisch extrem risikoreich. Wer als Backpacker wochenlang durchs Land tingelt, muss in der Tat entsprechende medizinische Vorkehrungen treffen. Wer hingegen nur für zwei bis drei Nächte die touristisch stark frequentierten Victoriafälle besuchen will, braucht in punkto Medizincheck und Prophylaxe lange nicht so tief einsteigen. Interessant aber auch, dass für vermeintlich „gefährliche“ Länder wie zum Beispiel Venezuela oder Tunesien das medizinische Risiko kaum schlechter eingestuft wird als in Kroatien oder Polen.
 
 
Weitere Informationen:
 
International SOS bringt jährlich die HealthMap heraus, abrufbar unter www.internationalsos.com

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