Freitag, 28. Dezember 2012

Wandern in der Dominikanischen Republik:

Rafting, Wandern und Reiten in der Karibik.




 Als Outdoor-Reiseziel ist die Dominikanische Republik kaum bekannt.


 Dabei bietet sie tolle Naturlandschaften und Berge, die höher als die Zugspitze sind.
Beim Abendprogramm im Tal erinnert jedoch wenig an die Alpen.

 Jarabacoa - Die Bergwiesen sind saftig wie in der Schweiz, die Kühe
wohlgenährt wie im Voralpenland, auf den Hügeln stehen die
Nadelbäume dicht wie im Schwarzwald. Bäche plätschern, Bauern säen in
fruchtbare schwarze Erde. Königspalmen und Pinien gedeihen prächtig,
ebenso Kaffee, Orangen, Mandarinen, Avocados und Erdbeeren, hier in
den Dominikanischen Alpen, den höchsten Bergen der Karibik.




 Der Pico Duarte ragt 3098 Meter auf, sein Nachbar Loma La Pelona 3094 Meter.
Damit sind sie höher als die Zugspitze, der höchste deutsche Gipfel mit 2962 Metern. Doch als Wanderziel
war die Dominikanische Republik bisher nicht bekannt. Das ändert sich nun langsam. Manche Urlauber
wollen inzwischen nicht nur unter Kokospalmen an den Stränden von Puerto Plata, Samaná und Punta Cana
faulenzen. Sie kombinieren Beach und Berge. Die Liste an Outdoor-Aktivitäten in den Naturparks und im Gebirge ist lang:
Wanderungen, Ausflüge mit dem Jeep, Pferd oder Muli, Kajaktouren und
Rafting werden zu günstigen Preisen angeboten.




 Eine gute Ausgangsbasis ist Jarabacoa. Die weiten, fruchtbaren Täler um die 600 Meter hoch gelegene Kleinstadt gehören zu den wichtigsten Speisekammern des Landes und sind touristisch gut erschlossen.
Elegante Villen, Chalets und Häuser mit Fachwerkelementen schmiegen sich an die Hänge. Hier in den kühleren Bergen habe viele Reiche aus Santo Domingo ihr Ferienhaus. In Constanza, umsäumt von
Blumenfeldern, landen sie mit ihren Privatflugzeugen. Ein knappes Dutzend Deutsche lebt inzwischen in Jarabacoa. Sie arbeiten als Farmer, Importeure und Kleinhoteliers. Touristen übernachten gern in Ranches
und kleinen Landhotels zwischen Wäldern, Flüssen und Wasserfällen.

Mit Bachata ins Gebirge


Aus den Lautsprechern des Kleinbusses dröhnt Bachata, die Musik des Landes. Die Straße von Jarabacoa nach Manabao wird steiler und kurviger. Neben ihr rauscht ein Fluss. Kinder in Gummireifen umschiffen
geschickt die Felsbrocken im wilden Wasser. Von einem Kajak winken zwei Touristen. In den Dörfern liegt weniger Müll am Weg als in anderen Landesteilen. Der Tisch ist reicher gedeckt dank der Hühner, Ziegen,
Fische, Kochbananen und vielen exotischen Früchte der Umgebung. Doch auch hier in den Cordillera Central sind viele Bretterhäuschen schief und notdürftig geflickt wie in anderen Teilen Republik.

Es ist Samstag. Im Balneario La Cortina sitzen zwei Männer mit Bierflaschen im Pool. Ein kleiner Wasserfall speist die Badestelle. Hinter seinem durchsichtigen Vorhang schimmern Pflanzen in Rot und Grün.
Familien picknicken und machen Fotos. Santo Domingo und die Strände im Norden sind von hier jeweils knapp drei Autostunden entfernt.
Rast im Dorf Manabao mit Grillhuhn, Kochbananen und Avocadosalat. In 1000 Meter Höhe wächst hier Kaffee. Bäuerin Gladys Vargas pflückt die reifen, roten Bohnen. "Wir sind arm, aber keiner hat Hunger", sagt sie. "Es ist genug für alle da. Die Familien- und Nachbarschaftshilfe ist groß."

Winken und Einsteigen


Weiter geht die Fahrt auf einem Pritschenwagen. Die Regeln sind einfach: Winken und Einsteigen. Vor einem Comedor, einem Krämerladen mit Rum, Margarine und Waschpulver, wird getanzt. Zwei Lautsprecher
stehen vor der Tür, fertig ist die Open-Air-Fiesta.
Endstation ist La Ciénaga, ein Dörfchen, das vom Bergsteigen lebt. Es liegt am Eingang zum Nationalpark Bermúdez mit dem Pico Duarte. Ab hier geht es zu Fuß weiter durch den Wald. Schmetterlinge und kleine
Echsen begleiten die Wanderer, die entlang der Bäche aufsteigen, über Geröll und vorbei an Pinien. Immer wieder eröffnen sich spektakuläre Blicke auf Täler und Berge. Mulis schleppen das Gepäck - und auf Wunsch auch die Touristen. Bei steilen Anstiegen kommen die Reiter kräftig ins Schaukeln. Schließlich ist die Spitze des Pico erreicht, geschmückt mit einem Kreuz, der Büste des Volkshelden Juan Pablo Duarte und der Flagge.









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